Nach mehrjähriger Suche habe ich im Jivamukti Yoga meine Yogaheimat gefunden. Nein, ich habe diese Richtung nicht gewählt, weil sie mit prominenten Schülern wie Sting, Madonna, Sharon Stone, Uma Thurman, deren Bruder Dechen übrigens Jivamukti-Lehrer ist, Gwyneth Paltrow und anderen Hollywood-Größen einen Hauch von Glanz und Glamour umgibt. Und auch nicht, weil die Fußball-Nationalmannschaft mit einem meiner Lieblingslehrer, Patrick Broome, den nach unten schauenden Hund übt.
Mich zieht diese dynamische Form des Hatha Yoga aus anderen Gründen seit 2009 auf die Yogamatte. Die Mischung aus herausforderndem Vinayasa Flow, das von anspornender Musik begleitet wird und einem sehr schnell Schweißperlen auf die Stirn treibt, Chanten, Philosophieren und Meditieren lässt mich auch an Tagen, die ich vielleicht lieber aus dem Kalender wegradieren möchte, glücklich, zufrieden, erschöpft und beschwingt nach Hause radeln.
Auf meinen Reisen habe ich meine Yogamatte immer dabei. Die kann inzwischen auch einige Geschichten erzählen. Beispielsweise davon, wie sie im Bus von Pokhara nach Kathmandu vergessen wurde und nach einer rasanten Taxifahrt gerettet werden konnte, bevor der Bus in der Garage verschwand. Oder wie sich ein harmlos aussehender Hund am Strand in Goa in ihr verbissen hat, ich sie aus Angst zunächst kampflos aufgab und sie beinahe in den Fluten des Arabischen Meeres auf Nimmerwiedersehen verschwunden wäre, wenn sie nicht von einem hilfsbereiten Touristen gerettet worden wäre.
Sie kann auch berichten von unzähligen Übungsstunden in indischen Ashrams und Yogashalas, wie zum Beispiel im Sivananda Ashram in Neyyar Dam in Kerala, von Kundalini in Arambol in Goa, Ashtanga in Mysore, Iyengar und dynamischer Osho-Meditation in der Yoga-Hauptstadt Rishikesh oder von klassischem Hatha Yoga unter der Anleitung von Surinder Singh, einem der bekanntesten Yogalehrer Indiens.
Ob drei Wochen in einem indischen Ashram wirklich so sind wie in „Eat, Pray, Love“, ob ein Karma-Yoga-Job als Spinnenjägerin im Mädchenschlafsaal vereinbar ist mit Ahimsa, dem yogischen Prinzip der Gewaltlosigkeit, wie es sich anfühlt, von der einzigen weiblichen Guru Indiens, Amma, an ihren Busen gedrückt zu werden und auf Deutsch ins Ohr gehaucht zu bekommen „Mein Tochter“ und vieles mehr erfahrt Ihr in den Posts in der Kategorie „Yogibar“.
Meine Yogamatte hat jetzt übrigens noch mehr zu erzählen, denn ich habe einen langgehegten Traum verwirklicht – ein Yoga Teacher Training zu absolvieren. Seit November 2015 bin ich zertifizierte RYT® 200 Yogalehrerin. Yay! Mehr über die vier Wochen im indischen Goa mit gefühlten 3786 nach unten schauenden Hunden erfährst Du in „Yoga TTC – Meine Yogalehrerausbildung bei Trimurti Yoga in Indien“. Om Shanti und jetzt muss ich los zum Kopfstandüben!